Liebe Freunde der Galerie Paul Scherzer,
die Galerie Paul Scherzer freut sich, die Aufnahme einer neuen Künstlerin in das Programm bekanntzugeben: Seit September gehört Linda Grüneberg offiziell zum Kreis der vertretenen Positionen.

Hintergrund
Linda Grüneberg ist Teil der Künstlerinnengruppe „Stella Matko“, die im Sommer gemeinsam mit Nora Mona Bach, Katharina Gahlert, Michal Fuchs, Katja Neubert und Charlotte Antony eine vielbeachtete Ausstellung in der Galerie präsentierte.
Im Rahmen dieser Ausstellung bot sich mir die Gelegenheit, nicht nur das künstlerische Werk Linda Grünebergs, sondern auch sie als Person etwas näher kennenzulernen. Ihre Haltung zur Kunst, ihre präzise Art, über das eigene Schaffen zu sprechen, und natürlich ihre Arbeiten, insbesondere die zur Ausstellung gezeigten Grafiken aus der Serie VIII, hinterließen bei mir einen starken Eindruck.

Die Serie VIII
Die Serie VIII knüpft an die Stringenz von Grünebergs bisherigem Werk an und markiert zugleich eine neue, spannende Entwicklung innerhalb ihres Schaffens. Die Arbeiten basieren auf einem reduzierten, klaren Prinzip: Schablonendruck auf Papier. Ausgangspunkt ist ein gedrucktes, stets gleichbleibendes Raster, das als strukturgebendes Fundament dient. Auf dieser Grundlage entwickelt die Künstlerin mittels verschiedener Schablonen eine Vielzahl gestalterischer Variationen. Das Verfahren orientiert sich an der Technik des Patronenpapiers im traditionellen Webhandwerk.

Das Raster fungiert als Rahmen oder Matrix, innerhalb derer sich die gestalterische Arbeit entfaltet. Dieses Zusammenspiel erinnert an das Prinzip von Ordnung und Spiel, das vielen kulturellen Ausdrucksformen zugrunde liegt – sichtbar etwa in musikalischen Formen wie der Fuge oder auch in der Logik des Schachspiels, in dem die Regelmatrix den Möglichkeitsraum definiert.

Besonders reizvoll wirkt dabei die Harmonie, die zwischen strukturgebender Ordnung und freiem Spiel entsteht. Eine reine Ordnung bleibt statisch, ein freies Spiel ohne Rahmen verliert sich in Beliebigkeit. Die Arbeiten Linda Grünebergs bewegen sich genau in diesem Spannungsfeld und machen das Prinzip von Ordnung und Spiel erfahrbar.
Ich freue mich sehr, Werke der Serie VIII sowie zukünftig entstehende Arbeiten der Künstlerin präsentieren zu können.
Paul Scherzer
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